Der Faschismus und die Volksmassen 1933–1945: das noch immer beunruhigende Thema deutscher Geschichte

19. Januar 2015

Diskussionsveranstaltung mit einer Einleitung von Professor Dr. Kurt Pätzold, Berlin

Nach Kriegsende kam die ganze Wahrheit über Auschwitz, Dachau, Buchenwald und die anderen Vernichtungs- und Folterstätten des faschistischen Regimes zutage. Im Ausland fragte man sich, ob das ganze deutsche Volk ein Volk von Verbrechern sei. Manche bejahten diese Frage. Im Nürnberger Hauptkriegsverbrecherprozess hingegen erklärte 1945 der US-amerikanische Anklagevertreter in seiner Eröffnungsrede, nicht das deutsche Volk werde angeklagt.

Seitdem ist das Fragen, Behaupten, Erklären, Rechtfertigen nicht abgerissen, ohne dass das Gesagte kaum je auf den Boden fundierter Forschungen gestellt worden wäre. Für die fehlt es allerdings in mancher Hinsicht auch an einer Quellenbasis. Was lässt sich also über das Thema mit Sicherheit sagen? Ist es überhaupt für die Gegenwart von Interesse? Darüber möchten wir reden. Die kundige Einleitung gibt Professor Dr. Kurt Pätzold.

Donnerstag, 22. Januar 2015, 20.00 Uhr, Club Voltaire, Haaggasse 26 b, Tübingen

Professor Dr. Kurt Pätzold, geboren 1930, war Inhaber des Lehrstuhls für deutsche Geschichte an der Humboldt-Universität in Berlin. Experte u.a. für die Geschichte des Faschismus, des Antisemitismus, der Judenverfolgung und des Geschichtsrevisionismus. Zahlreiche Veröffentlichungen, zuletzt „1914. Das Ereignis und sein Nachleben“ (Berlin 2014) und „Zweiter Weltkrieg“ (Köln 2014).

In Kooperation mit der Rosa-Luxemburg-Stiftung Baden-Württemberg, dem Club Voltaire Tübingen und dem Offenen Treffen gegen Faschismus und Rassismus in Tübingen und Region.