Die „ideologiefreie Mitte“ und die Kontinuität des Antikommunismus in der Bundesrepublik Deutschland
2. Februar 2021
Online-Veranstaltung am 2.2.2021 19 Uhr
https://www.stura-tuebingen.de/2021/01/never-again-2021/
Vortrag und Diskussion mit Lothar Letsche, Mitglied im Geschäftsführenden Landesvorstand der Vereinigung derVerfolgten des Naziregimes-Bund der Antifaschist*innen VVN-BdA
Was 1945 in Westdeutschland als „Entnazifizierung“ begann, wurde bald zu einem „antitotalitären Konsens“ umgedreht, befördert von den westlichen Besatzungsmächten. Dem „Adenauer-Erlass“ von 1950 – Kommunist*innen und Antifaschist*innen flogen aus dem öffentlichen Dienst – folgte die massenhafte Rückkehr der „131er“, der belasteten alten Nazis. Mit dem KPD-Verbot von 1956 wurden alle, die als Kommunist*innen verdächtigt wurden, kriminalisiert und verfolgt. Erst im Zuge der „neuen Ostpolitik“ Willy Brandts konnten Kommunist*innen wieder legal auftreten. Doch schon 1972 initiierte die SPD den „Radikalenerlass“ der zu Tausenden von Überprüfungsverfahren und Berufsverboten führte, die bisher nur in einzelnen Bundesländern aufgearbeitet wurden. Aktuell zwingen die alten antikommunistischen Denkmuster die VVN-BdA zur Verteidigung ihrer Gemeinnützigkeit. Mit der Gleichsetzung von Links- und Rechtsextremismus wird linke Kritik diffamiert und rechte Gewalt verharmlost.
Link zum Vortrag von Lothar Letsche:
https://tuebingen.vvn-bda.de/wp-content/uploads/sites/45/2021/02/Antikommunismus-Vortrag.pdf