Gedenkfahrt zur KZ-Gedenkstätte Hailfingen/Tailfingen

20. Januar 2024

27. Januar: Jahrestag der Befreiung des Vernichtungslagers Auschwitz und Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus

Am Samstag 27. Januar laden OTFR und die VVN-BdA Tübingen-Mössingen zu einer Gedenkfahrt zur KZ-Gedenkstätte Hailfingen/Tailfingen ein. 

Gemeinsame Abfahrt ist um 11 Uhr in Tübingen.

Ihr habt Interesse und wollt mitkommen? Schreibt eine Mail an otfr@mtmedia.org

Am 27. Januar 1945, in den letzten Monaten des zweiten Weltkrieges, wurde das KZ-Auschwitz, das größte Vernichtungslager des deutschen Faschismus von der Roten Armee befreit. Dieser Tag ist  International zum offiziellen Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus ernannt worden.

Das Datum des 27. Januar ist für alle Antifaschist*innen deswegen ein wichtiger Anlass, um an die Opfer die Verbrechen des Faschismus zu erinnern und der Opfer des deutschen Faschismus zu gedenken. Wir wollen an diesem Tag eine KZ-Gedenkstätte hier in der Region besuchen, die Gedenkstätte in Hailfingen-Tailfingen. Hier befand sich bis Februar 1945 ein Außenlager des KZ Natzweiler-Struthof.

Wir werden das Dokumentationszentrum besuchen, unseren Rundgang auf dem Gelände des ehemaligen Außenlagers machen und mit einem gemeinsamen Gedenken beenden.

Das ehemalige KZ Außenlager Hailfingen-Tailfingen

Der Hailfinger Flugplatz sollte im Jahr 1944 so erweitert werden, dass er sich für den Einsatz von Nachtjägern eignet. Aus Mangel an deutschen Arbeitskräften wurden bei den Bauarbeiten bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs ca. 2000 Kriegsgefangene, Zwangsarbeiter und KZ-Häftlinge zur Arbeit gezwungen.

Am 19.11.1944 traf ein Transport vom Konzentrationslager Stutthof (bei Danzig) ein, der 601 Häftlinge nach Tailfingen brachte, wo das „Arbeitslager Hailfingen“, ein KZ-Außenlager von Natzweiler/Struthof (Elsass), eingerichtet wurde. Die KZ-Häftlinge waren für den Ausbau des Nachtjägerflugplatzes beantragt worden, auf dessen ehemaliger Startbahn heute ein Mahnmal an sie erinnert. Gearbeitet wurde überwiegend in den umliegenden Steinbrüchen, am Ausbau der Startbahn und am Bau von zwei Rollwegen.

Die Gefangenen waren zwischen 14 und 60 Jahre alt und stammten aus 16 verschiedenen Ländern. Die meisten waren, bevor sie hierher kamen, in Auschwitz gewesen. Viele hatten dort ihre Eltern, Geschwister oder Kinder verloren. Etwa 50 der Häftlinge kamen aus dem Baltikum.

Als Lager diente eine umzäunte und bewachte Flugzeughalle. Die Häftlinge schliefen anfangs auf dem blanken Boden, der nur mit Stroh ausgestreut war. Es gab unzulängliche sanitäre Einrichtungen und keine ärztliche Versorgung. Viele Häftlinge starben in Folge von schwerer Arbeit, Kälte, Krankheiten und Unterernährung. Einzelne Überlebende erinnern sich, auf dem Weg zur Arbeit etwas Essbares von Anwohnenden erhalten zu haben.

Mitte Februar 1945 wurde das Lager geräumt und die überlebenden Häftlinge in die Konzentrationslager Vaihingen/Enz, Dautmergen, Allach und Bergen-Belsen gebracht, wo viele von ihnen starben. In Hailfingen selbst ist der Tod von 189 Häftlingen nachgewiesen: Zwischen dem 21.11.1944 und dem 5.1.1945 wurden im Krematorium in Reutlingen 99 Tote des Lagers verbrannt. 15 Häftlinge, die zwischen dem 4.12. und dem 9.12.1944 starben, wurden im Krematorium in Esslingen eingeäschert. In einem Massengrab, das am 1.6.1945 entdeckt wurde, lagen 75 Leichen.

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https://tuebingen.vvn-bda.de/wp-content/uploads/sites/45/2024/02/Rede-vom-OTFR.pdf

https://kz-gedenkstaette-hailfingen-tailfingen.de/

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